FreeStyle Libre 2 – Blutzuckersensor

Eine flüchtige Suche im Internet lässt vermuten, dass es sich um einen Sensor zum Aufkleben auf die Haut handelt, aber etwas ließ mich rätseln: Wie misst er? Gibt es eine Möglichkeit, berührungslos über die Haut zu messen?
Allerdings muss etwas dran sein, denn Ärzte verschreiben ihn auf Rezept (bestimmte Voraussetzungen müssen erfüllt sein), die Messung ist also auf jeden Fall zuverlässig.

Die „Lebensdauer“ eines solchen Sensors beträgt zwei Wochen, daher habe ich mir einen gebrauchten genau angesehen.



Man sieht sofort die Klinge, die etwa 5,5 mm lang ist und aus einer Art Verbundstoff besteht. Man kann auch den Sensor selbst sehen, der 1 mm lang ist und sich 2 bis 3 mm tief in den Körper eindringt.





Damit diese Klinge richtig in die Haut eindringen kann, wird ein spezieller Applikator verwendet. Eine auslösbare Feder installiert den Sensor auf der Haut. Das Foto zeigt den Sensor im Applikator.



Und der Applikator selbst – man sieht die Feder.



Ich habe im Internet ein Foto eines Sensors gefunden, der bei unsachgemäßer Anwendung beschädigt wurde.


https://commons.m.wikimedia.org/wiki/File:Abbott_Freestyle_Libre_2_glucose_sensor-1158.jpg

Der Sensor nutzt zwei Arten der drahtlosen Kommunikation: RFID und Bluetooth 5.0.
Die Daten werden auf eine App auf dem Smartphone heruntergeladen - die Kopplung der Geräte erfolgt über RFID, wobei das Telefon praktisch an den Sensor gehalten werden muss. Nach der Kopplung werden die Daten bequem über BT übertragen. Befindet sich das Smartphone längere Zeit außerhalb der BT-Reichweite, ist eine erneute Kopplung erforderlich. Der Sensor selbst verfügt über einen Speicher für mehrere Stunden Messungen.

Auf der Platine sind natürlich eine Batterie, ein Körpertemperatursensor, zwei integrierte Schaltkreise, eine BT-Antenne und einige andere Kleinigkeiten zu erkennen. Die RFID-Antenne ist in Form einer Leiterbahn ausgeführt, die die gesamte Platine mehrfach umgibt.
Der größere Chip ist der RF430 von TI - sein Kernstück ist ein 16-Bit-MSP430-Mikrocontroller mit den entsprechenden Peripheriegeräten - ADC, RFID-Controller usw.
Der kleinere Chip ist der EM9304 - ein Bluetooth 5.0-Controller.

Die Platine ist 0,5 Millimeter dick, aber sie ist vierlagig.







Eine geniale Methode, den Zuckerspiegel ständig zu überwachen und Alarme über gefährlich hohe oder niedrige Werte zu erhalten – eine Fundgrube an Wissen für den Arzt.
Allerdings landet alle 14 Tage eine Menge moderner Elektronik im Müll.
Meiner Meinung nach hätte man ein zweiteiliges Gerät herstellen können - den Sensor selbst, der separat in die Haut eingestochen wird (man weiss, nichts kann zu lange im Körper stecken bleiben), und die Elektronik separat zur Verwendung mit vielen weiteren Sensoren. Daten zur Sensorkalibrierung in Form eines QR-Codes auf der Verpackung, abzulesen über eine App auf dem Telefon.
Vielleicht eine weniger bequeme Lösung und nicht so „cool“, aber jetzt landen jeden Monat zigtausende dieser Geräte auf der Mülldeponie. Wie viele Nutzer sind sich dessen bewusst, dass sie sie auf eine kostspielige Weise entsorgen sollten? Im Grunde handelt es sich um medizinischen Abfall, der mit Patientenblut kontaminiert ist, und gleichzeitig um Elektroschrott.